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All about Gin. - Deutschergin.de

All about Gin.

Die Geschichte von Gin ist voller Höhen und Tiefen und hat die menschliche Kultur und das alltägliche Leben maßgeblich beeinflusst. Zusammen mit anderen Kultspirituosen wie Whisky oder Rum besitzt Gin eine lange und faszinierende Historie. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die interessantesten und bemerkenswertesten Momente dieser Spirituose näherbringen.

Die Ursprünge des Gins sind eine faszinierende Reise in die Geschichte. Es stellt sich die Frage, wann genau das Getränk seinen Anfang nahm. Vielleicht bei der ersten wacholderhaltigen Spirituose, die als "Gin" bezeichnet wurde? Oder beim niederländischen Genever, der als Basis für Gin diente? Oder noch früher, bei den ersten Destillationsversuchen, die die Grundlage für alle Spirituosen bildeten? Trotzdem ist sicher, dass Gin eine lange Geschichte hat und eng mit kulturhistorischen Ereignissen verbunden ist.

Die Wurzeln des Gins reichen bis in die Antike zurück, als man begann, Duftwässerchen und medizinische Tinkturen zu destillieren. Diese Kenntnisse wurden im Laufe der Zeit immer weiter verbessert und verbreitet. Im persisch-orientalischen Raum wurden schließlich bedeutende wissenschaftliche und technische Fortschritte erzielt, die es ermöglichten, Alkohol in der uns bekannten Art zu brennen.

Der Grenzwert zwischen Genuss- und Heilmittel beim Gin ist sehr gering. Bereits im Jahr 1000 n. Chr. gab es erste medizinische Experimente mit Alkohol und Wacholder, die in der populären Schule von Salerno durchgeführt wurden. Bis heute wird Wacholder als Mittel für Verdauungsprobleme, im Harn-Bereich und gegen Sodbrennen eingesetzt. Auch bei Gicht und Rheuma ist Wacholder ein beliebtes Heilmittel. Während des Mittelalters wurden dem Gin ähnliche Genussgetränke und Heilmittel erfunden. Besonders erwähnenswert ist der Arzt Franziskus de la Boë, der als "Urvater des Gins" bezeichnet wird. Er erfand einen Wacholderschnaps namens Genever, um ein Mittel gegen Magenbeschwerden zu haben. Doch schnell wurde Genever als schmackhaftes Genussmittel populär und verbreitete sich in den Niederlanden.

Auch in diesem Abschnitt der Gin-Geschichte ist die Entstehung und Verbreitung eng mit historischen Ereignissen verknüpft. Während des spanisch-niederländischen Krieges (1568-1648) unterstützten die anglikanischen Engländer die Niederländer im Kampf gegen die katholischen Spanier und kamen dabei mit dem Genever in Kontakt. Sie fanden Gefallen an dem Wacholderschnaps und als Wilhelm von Oranien-Nassau 1689 den englischen Thron bestieg, wurde Gin noch beliebter in England. Genever wurde bald als das einfachere "Gin" bezeichnet und aufgrund von Steuerfreiheit und günstigem Getreide wurde es schnell das bevorzugte Getränk in England, teilweise sogar vor Bier.

Im Gegensatz zu Bier und Wein ist Gin bekanntermaßen viel stärker. Zusammen mit einem niedrigeren Preis hatte dies jedoch eine kulturhistorische Folge, die dazu führte, dass vor allem ärmere Gesellschaftsschichten dem Genuss von Gin verfielen. Diese Zeit wurde als "Gin Craze" oder "Gin-Wahnsinn" bekannt, die nicht nur auf die hohen Absätze von Gin anspielte, sondern auch auf die zahlreichen Gin-Destillerien, die in Massen in London und Umgebung gegründet wurden.

Der Gin jener Zeit war weniger hochwertig, aber alkohollastiger und manchmal sogar mit Terpentin angereichert. Die Folge davon waren Massenalkoholismus und Gewaltakte, die zu deutlich gestiegenen Sterberaten führten. Gin wurde auch als "Mother's Ruin" bekannt, bis die Regierung handeln musste. Im Jahr 1751 wurde der "Gin Act" erlassen, der einen bedeutenden Wandel in der Geschichte des Gins einleitete. Mit dieser Gesetzgebung wurden höhere Qualitätsstandards eingeführt und eine gewisse Kontrolle geschaffen. Dadurch wurde Gin nicht nur hochwertiger, sondern auch für andere Gesellschaftsschichten attraktiver. In dieser Zeit entstanden klassische London Dry Gins sowie beliebte Old Toms.

Während der britischen Kolonialzeit in Indien wurden britische Soldaten von Ärzten aufgefordert, Chinin als Schutz vor Malaria einzunehmen. Die Soldaten fügten ihrem Chinin Tonic Water hinzu, welches zu dieser Zeit noch sehr bitter war. Um den Geschmack zu verbessern, mischten sie Gin hinzu. So entstand der Gin & Tonic, ein Mixgetränk, das bis heute weltweit zu den beliebtesten Longdrinks zählt. Dieser Trend war der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft für viele Gin-Liebhaber und trug zur Popularität des Gins bei.

Im 20. Jahrhundert gab es für Gin sowohl Aufschwünge als auch Umbrüche zu verzeichnen. Zwar litt die Spirituose während der beiden Weltkriege und der amerikanischen Prohibition unter Restriktionen und Einbußen, jedoch trugen auch diese Umstände dazu bei, dass sich Gin weiterentwickelte und an Beliebtheit gewann. In den 1920er und 30er Jahren entstand aufgrund des Alkoholverbots in den USA ein großer Schwarzmarkt für Gin, der auch die Herstellung minderwertiger und gefährlicher Bathtub-Gins begünstigte.

Nach dem Ende der Prohibition in den USA und dem Zweiten Weltkrieg erlebte Gin jedoch einen erneuten Aufschwung. Insbesondere der Gin Tonic etablierte sich als Klassiker unter den Longdrinks. In den 1950er Jahren wurde der Gin Martini populär, der auch in zahlreichen Filmen der Zeit eine Rolle spielte. In den 1980er Jahren erlebte Gin schließlich eine Renaissance und es entstanden zahlreiche neue Gin-Sorten und Gin-Cocktails, die die Spirituose wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. Heute gibt es eine große Vielfalt an Gin-Sorten und eine lebhafte Gin-Kultur auf der ganzen Welt.

Die Aussage "Geschüttelt, nicht gerührt" ist eine der bekanntesten von James Bond und hat dazu beigetragen, dass Vodka in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Beliebtheit gewann. Bereits der Vodka Martini und der Vodka Tonic zeigen, dass Bond Mixgetränke mit Gin zugunsten von Vodka bevorzugte, wodurch Gin an Popularität einbüßte.

Aber nicht nur Bond, auch gesellschaftliche Umbrüche führten dazu, dass Gin (wie auch Whisky) in den 1960er Jahren an Attraktivität verlor. Obwohl Gin nach dem Zweiten Weltkrieg weiter konsumiert wurde, galt er während der rebellischen Generation von 1968 zunehmend als Getränk des Establishments.

In den 70er und 80er Jahren war vor allem Vodka und Rum das Getränk der Wahl. Erst zwei Jahrzehnte später begann Gin wieder an Popularität bei Konsumenten und Barkeepern zu gewinnen. Hersteller wie Tanqueray und Co. erweiterten ihr Angebot um neue Editionen und verliehen Gin durch ein spezielles "Vintage-Image" eine neue Bedeutung. Seit einigen Jahren kreieren Barkeeper immer wieder neue Rezepte und entdecken traditionelle Mixanweisungen wieder neu. Auch kleine Destillerien überraschen uns immer wieder mit neuen Kreationen - von klassischen London Drys bis hin zu innovativen New Western Gins. Besonders spannend sind diejenigen, die mit heimischen Zutaten spielen, wie die französischen G-Vines, der Schwarzwälder Monkey 47 oder Geranium Gin. Bei Ginladen finden Sie sowohl die großen Klassiker als auch interessante Neuheiten. Wir empfehlen Ihnen, sich Zeit zu nehmen und das breite Angebot zu erkunden.

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